Theaterarbeiten
-Hund, Frau, Mann
-Zivilisation
-US - Amok
-Katzen
-Helden!
-Vor Sonnen-
aufgang (Stück)


sonstiges
-Heisse Tage...
-Fichte
-Alkestis
-Vor Sonnen-
aufgang (Film)


Der Abend "Heroes" besteht aus drei Teilen, die sich ergänzen und selbst kommentieren.

Auf der einen Seite der "Held Im Bett", der "fiese Mann" im Sinne David Foster Wallace´s, Frauenheld, Held im Bett, ein larmoyanter Zeitgenosse, Repräsentant der westlichen Mittelklassegesellschaft. Mit ihm beginnt der Abend, es sind seine Phantasien, Träume, Sehnsuchts- und Vorbilder, die den Verlauf des Abends bestimmen werden. Während auf dem Schlachtfeld die Schlacht der Schlachten tobt, wütet in den Privathaushalten die sexuelle Depression: ein provisorisches Gerüst von Ein-Raum-Wohnungen, in der die monadischen Großstadtexistenzen mit ihren Problemen, Unverbindlichkeiten in Beziehungsstrukturen und in ihrer Einsamkeit existieren. Es sind einzelne Kapseln, in denen die Männer in ihren paar Quadratmetern versuchen, ihren Raum und damit ihre männliche Rolle zu behaupten. Dies ist der Beginn des Abends, die Männer etablieren zugleich ihre Einsamkeit wie auch die Sehnsucht nach den großen Helden von Damals.

Andererseits der "Held der Schlacht", der im Kampf noch seine ursprünglichen Tugenden, seine Virilität zum Einsatz bringen kann. Dies ist der Mittelteil des Triptychons, in dem das Thema "Helden" untersucht wird. Der Krieger stellt den Prototypen des Helden dar. Maskuline Eigenschaften definieren ihn. Stereotype Männlichkeit in gesellschaftlich normierten Ritualen, der Held der Schlacht als Materialisation der Idealvorstellung des maskulinen Selbst, Idee von Männlichkeit und Macht. Sei es im Krieg als Soldat, verherrlicht in zahlreichen klassischen Mauerschauen /Theatertexten, sei es der Feuerwehrmann, der den unbescholtenen Bürger vor terroristischen Attentaten bewahrt und so seine Heldenmeriten erlangt.

Der dritte Teil besteht aus den "Helden von Heute", den Idolen. Der Held ist immer identitätsstiftende und symbolträchtige Figur gewesen, mit ihm vergewissert sich eine Gesellschaft ihrer Werte und sichert ihren Fortbestand. Sie sollen die Notwendigkeit von Idealen und Utopien als Triebkraft des Handelns beweisen. Der Held ist Sehnsuchtsbild, nach oder schon vor ihrem Tod kann er moderne Mythen begründen, zur Kultfigur und Ikone werden. Wann ist der Held ein Held? Welche Notwendigkeit hat ein Held in unserer satten und befriedeten Gesellschaft? Gibt es noch Helden oder wird das Bedürfnis nach identitätsstiftenden Helden eigentlich durch Heldenersatz befriedigt? Wer nominiert und wählt Helden? Hält der Held einer intellektuellen Betrachtung stand oder eignet er sich nur als Instrumentarium zur emotionalen Motivation? Existiert die Heldenfigur unabhängig von dem Medium, das sie transportiert? Diese Fragen wird im dritten Teil nachgegangen.